Ich wende mich heute mit einem sehr wichtigen Thema an euch! Wichtig für euch, wichtig für jeden von uns!
Es geht um die meiner Meinung nach einzige Erfolgsformel, die es für ein erfülltes Leben zu beachten gilt … um drei Buchstaben, die DEN Unterschied machen!
Aber vorerst möchte ich zwei kurze Geschichten erzählen, über die ich auf den Inhalt dieses Blog Artikels gekommen bin.
Vor ca. zwei Wochen hat mich eine ganz wundervolle, junge Tierfotografin für ein Coaching bei sich im wunderschönen Salzkammergut gebucht. Wir haben den ganzen Vormittag damit verbracht, ihre Ziele zu definieren, ihre Stärken herauszuarbeiten und an ihrer Positionierung zu feilen. Nach einem leckeren gemeinsamen Mittagessen ging es dann endlich los mit dem Praxisteil, mit dem Fotografieren. Da es die Tage zuvor geschneit hatte, war die Umgebung in Frau Holles kalte Pracht getunkt, auf die die wärmende Sonne niederknallte. Ich hatte mir bereits einen Spot ausgesucht, wo ich die weiße Schäferhündin fotografieren wollte. Das lichtdurchflutete Motiv und der dunkle, in der Ferne liegende Wald erschienen mir als zauberhaftes Ensemble. Doch mein Vorschlag, diese Idee fotografisch umzusetzen, stieß auf Widerstand. Es sei doch viel zu hell und der weiße Hund mit dem weißen Schnee und dem vielen Sonnenlicht … wäre nicht ein Platz im Schatten die bessere Variante? Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass ich für einen kurzen Moment nicht genau wusste, was ich jetzt sagen sollte. Denn mein Coachee hatte THEORETISCH einfach total recht mit ihren Einwänden! ICH allerdings hatte nicht einmal darüber nachgedacht, denn ich sah dieses Bild bereits vor meinem inneren Auge und wenn ich schon einmal so weit bin, dann sind mir die technischen Herausforderungen, mit denen sich meine Kamera abmühen muss, gelinde gesagt schnurz egal. Außerdem kann ich mich auf meine Intuition verlassen, die immer ganz genau weiß, was Aussicht auf Erfolg haben wird. Und ich meine, was kann schon passieren? Im schlimmsten Fall habe ich irgendwo auf dem Bild eine Überbelichtung und dann landet es halt im guten alten Papierkorb. Aber ich habe es wenigstens probiert …
Die andere Geschichte ereignete sich vor zwei Jahren in Sevilla, Andalusien. Ich hatte die etwas unausgereifte Idee, dieses Land im Februar zu bereisen, wohlwissend, dass es in diesem Monat selbst im Süden Spaniens manchmal zu ausgiebigen und anhaltenden Regenzeiten kommen kann. Nachdem mir die ersten Tage der spanische Petrus wohlgesonnen war, verging ihm nachfolgend die Lust auf Sonne und er ließ einen windigen Dauerregen sich über das Land ausbreiten. Da saß ich nun in meinem Hotelzimmer und wählte die Nummer des Züchters, dessen Hengste ich die Tage fotografieren wollte. Leichtes Entsetzen machte sich am anderen Ende der Leitung breit und mit den Worten: “Aber Julia, es regnet!!!” sollte ich verstehen, dass kein Spanier bei so einem Wetter auch nur einen Fuß vor die Tür setzt! Ich blieb aber hartnäckig, denn was hatte ich schon zu verlieren? Keine Bilder hatte ich ja bereits, sich in Bewegung zu setzen und was zu probieren versprach zumindest Aussicht auf ein wenig mehr von etwas, das ich noch nicht so genau einzuschätzen wusste. Etwas widerwillig stimmte man meinem Vorschlag zu und ich machte mich auf den Weg. Meine Hoffnung auf Wetter-Besserung erfüllte sich zwar nicht, aber ich entdeckte eine rote Wand im Stall, die mir als ausgesprochen interessanter Fotohintergrund erschien. Von rechts oben fiel auch noch etwas Licht (zusammen mit quer fliegenden Regentropfen) in den Stall, sodass ich sogar genügend natürliche Belichtung für meine Motive hatte. Wir fotografierten drei Hengste, einen schwarzen und zwei weiße, und was soll ich sagen? Es entstanden Bilder, die ich zu den absoluten Favoriten in meinem Portfolio zähle. Besonders der schwarze ARTESANO in Kombination mit dem roten Hintergrund ist ein Motiv, in dem ich buchstäblich versinken könnte. Das Bild wurde bereits auf drei Ausstellungen gezeigt und wurde 2018 für das Plakat der wichtigsten Schau für Spanische Pferde in Süd- und Mittelamerika in Aguascalientes, Mexiko, verwendet. Wäre ich also gemütlich in meinem Hotelzimmer geblieben und hätte dem Regen beim Regnen zugesehen, wäre all dies nicht passiert.
Und die Moral von den beiden Geschichten ist nun? Was uns alle davon abhält, langfristig Erfolg zu haben bei einer bestimmten Tätigkeit, ist das TUN (oder eben das NICHT Tun). Und gerade beim Fotografieren ist es so enorm wichtig, zu FOTOGRAFIEREN! Ich kann euch hier und jetzt eine Garantie geben … wenn ihr nicht fotografiert, dann werdet ihr auch keine (schönen) Bilder bekommen, so einfach ist das. Wenn ihr allerdings fotografiert, werdet ihr Bilder bekommen, mal schöne/gute, mal weniger schöne/gute, aber die Wahrscheinlichkeit, in der ganzen Ausbeute ein paar fotografische Erfolge zu finden, wird linear nach oben ansteigen. Als ich angefangen habe zu fotografieren, habe ich so ziemlich alles ausprobiert. Gelegentlich ärgerte ich mich über den Ausschuss, aber so erarbeitete ich mir schrittweise die Erkenntnis darüber, was geht und was nicht. Aus unsicherem Ausprobieren ist eine intuitive Selbstsicherheit entstanden, die kaum noch hinterfragt. Denn besonders im Zeitalter der digitalen Fotografie sind doch ein paar fehlerhafte Belichtungen kein Ärgernis mehr! Ärgerlich ist nur, wenn man aufhört sich zu “trauen” und damit aufhört sich weiterzuentwickeln. Daher gebe ich dir jetzt den allerwichtigsten Tipp fürs Fotografieren und eigentlich fürs Leben an sich:
Wenn du in einem bestimmten Feld reüssieren willst, dann musst du in die Gänge kommen, dann musst du was TUN! Egal womit du beginnst, es wird ein erster kleiner Schritt sein, der dich weiterbringt zum nächsten und so weiter und so fort … und ehe du es dich versiehst, wirst du ein gutes Stück Weg zurückgelegt haben und mit Stolz auf deine neu gewonnenen Erkenntnisse und Fähigkeiten blicken können. Niemand ist an irgend ein Ziel gelangt, weil er dort geblieben ist, wo er schon immer war … niemand hat Bilder gemacht, weil er den Auslöser nicht gedrückt hat. Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich möchte dadurch noch einmal verdeutlichen, dass wir uns zu oft einfach von irgendwelchen Vorgaben oder vermeintlichen Schwierigkeiten abhalten lassen, Neues auszuprobieren, uns auf unbekanntes Terrain zu wagen oder, wie in meinem Fall, einfach mal entgegen aller Logik etwas zu tun, weil man es sich es eben fest vorgenommen hat.
Was ist aber nun aus meinem weißen Schäferhund Motiv geworden? Ich konnte ihn genauso einfangen, wie ich es mir zuvor vorgestellt hatte. Ich mag besondere Lichtsituationen, obgleich ich kein großartiger Tüftler bin. Entweder es funktioniert oder eben nicht, aber meistens werden die Versuche belohnt. Und jeder Versuch akkumuliert einen reichen Erfahrungsschatz, den man allerdings nur ausweiten kann, wenn man immer und immer wieder die vertrauten Gefilde verlässt und seinen Horizont erweitert.
Und hier noch einmal ein ganz besonderer Tipp für alle Fotografen unter euch: Nimm dir einmal in der Woche (oder auch gerne öfters) Zeit, um nur für dich zu fotografieren. Probier dich aus, bewerte nicht, lass es fließen. Scheue dich nicht davor, Fehler zu machen, fotografiere, was du für undenkbar hältst, prüf deine Kamera auf Herz und Nieren, sei verrückt! Geh in Extrembereiche was die Blenden- und andere Einstellungen betrifft, wechsel die Perspektive, hab einfach Spaß! Niemand beobachtet dich, niemand bewertet deine Ergebnisse, niemand sagt dir, was richtig und was falsch ist – auch du selbst nicht! Mach dich frei von Druck und Ängsten, fotografiere um des Fotografierens Willen und gib dich ganz dem Fluss des Lebens hin! Leg einen eigenen Ordner an für die Bilder, die dabei entstehen. Dort sammelst du alles. Einfach reinlegen, nicht vorher bewerten, nicht bearbeiten, niemandem zeigen. Es sind deine Aufzeichnungen, deine ganz persönlichen Foto-Notizen. Es wird dein Schatz, aus dem sich künftig deine Kreativität und Professionalität speisen wird.
Du glaubst mir nicht? Mach es einfach und dann schauen wir … komm ins TUN!
Wenn du gerne jemanden an deiner Seite hättest, der dich auf deinem Weg als Fotograf(in) unterstützt, kann ich dir meine vielfältigen Angebote zu persönlichen Coachings ans Herz legen. Schick mir einfach ein eMail an info@julia-moll.at und wir besprechen in einem unverbindlichen Telefonat, wie und wo ich dir helfen kann. Ich freue mich auf dich!
Alles Liebe und viel Spaß beim Fotografieren, deine Julia


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